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1311. Januar 10. Breslau in domo nostra.

IV yd. Jan.

Paul, Dr. decr., Scholastikus am heil. Kreuz bei Breslau, bittet Papst Clemens V. in einer Streitsache zwischen einem Kleriker der Breslauer Diöcese, Nikolaus von Oppeln, und Bruder Johann dem Sachsen, einem Kanoniker des Vincenzstiftes bei Breslau, über den Besitz der Pfarrkirche zu St. Margareta bei Beuthen O.-S. (Krakauer Diöcese), für welche das Präsentationsrecht dem Vincenzstifte zusteht, zu entscheiden, nachdem Nikolaus auf die Angabe hin, dass jene Pfarre rechtlich erledigt sei, von dem Vater Herrn Gentilis Kardinal-Presb. tit. S. Mart. im Montibus, päpstl. Legaten in Ungarn und Polen, einen Befehl an den Scholastikus von Krakau zur Einweisung in dieselbe erlangt, der Letztere darauf von dem zeitigen Inhaber der Pfarre, Johann dem Sachsen, deren Abtretung an Nikolaus bei Vermeidung von Bann und Interdikt verlangt, worauf Johannes an den Legaten appellirt, dieser den Aussteller zum Richter delegirt und der Letztere schliesslich zwar die Appellation verworfen und an den früheren Richter verwiesen (d. h. doch wohl den Scholast, v. Krakau), jedoch auf die erneuerte Beschwerde des Bruders Johannes der Berufung an den heil. Stuhl stattgegeben hat.

Or. im Bresl. Staatsarch. Vincenzstift 144; an Pergamentstreifen hängt das runde S. des Ausstellers, der auf einem Stuhle vor einem Lesepulte mit Buch sitzt, hinter dem Pulte zwei Schüler.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.